7. Potsdamer Wanderwochenende – eine kleine Nachlese

Vom 28. bis 30. August 2020 ging zum 7. Mal unser Potsdamer Wanderwochenende erfolgreich über die Bühne. Normalerweise findet diese Veranstaltung im April statt. In diesem Jahr kam uns Corona dazwischen und so wurde es ein Sommercamp.
Wie auch in den vergangenen Jahren bezogen wir im idyllisch gelegenen Waldhaus auf dem Großen Ravensberg unser Quartier. Das vom Wald-Jagd-Naturerlebnis e.V. betriebene Gelände gehörte uns für dieses Wochenende ganz allein. Wir teilten es nur mit den im Waldhaus lebenden Tieren der Wildtierauffangstation.
Am Freitagnachmittag trudelten so nach und nach die Teilnehmer ein und ergriffen von den kleinen Holzhütten Besitz.

Waldhaus Großer Ravensberg - Hütten
Waldhaus Großer Ravensberg – Hütten

Nach einem ersten Kennenlernen und gemeinsamen Abendessen in der frischen Waldluft begaben wir uns bei Anbruch der Dämmerung auf eine kleine Nachtwanderung. Unser Spaziergang führte uns ohne Stirn- oder Taschenlampe durch den abendlichen Wald. Alle Sinne waren gefordert. Am Teufelssee legten wir einen kleinen Stopp ein. Sascha erzählte, wie immer an dieser Stelle, die Sage vom Teufelssee, woraufhin wir beschlossen, den Teufel nicht herauszufordern. Sollte der Schatz doch bleiben, wo er ist! Zum Glück war es ohnehin keine Vollmondnacht.
Der Abend klang bei Bier und Wein und angeregten Gesprächen gemütlich aus. Auf das traditionelle Lagerfeuer mussten wir leider aufgrund der hohen Waldbrandgefahr verzichten. Die Trockenheit hatte dennoch einen großen Vorteil. Die Mücken blieben in diesem Jahr fern. Mr. Big, der Pfau, schwang sich irgendwann auf seinen Schlafbaum und forderte seine Hennen auf, ihm zu folgen. Das war auch für uns das Signal, zur Ruhe zu gehen.
Nun kehrte Leben in den stillen Wald ein. Die Käuzchen in den Volieren hielten Zwiesprache mit ihren Artgenossen im Wald.

Sonnenuntergang über dem Waldhaus Großer Ravensberg
Sonnenuntergang über dem Waldhaus Großer Ravensberg

Für den Samstag stand eine Tageswanderung von ca. 20 km auf dem Programm. Durch die Ravensberge und noch einmal am Teufelssee vorbei führte die Tour über den Galgenberg zunächst zur Paltrockwindmühle in Langerwisch.

Paltrockwindmühle in Langerwisch
Paltrockwindmühle in Langerwisch

Von dort folgten wir der urigen Kopfsteinpflasterstraße, die von vielen Obstbäumen gesäumt wird, bis zur Dorfkirche von Langerwisch. Hier kündete ein Plakat von einem Flohmarkt. Da dies ohnehin unsere Richtung war, steuerten wir ihn, in der Hoffnung, dort auch Kaffee und Kuchen zu bekommen, an. Leider gab es keine Bewirtung. Wir schnökerten trotzdem ein wenig in den Angeboten aus vergangenen Jahrzehnten herum.
Einen Rastplatz fanden wir dann wenig später am Rand eines Sonnenblumenfeldes.

Dann wanderten wir bei allerschönstem Wanderwetter mit gemäßigten Sommertemperaturen durch den Wald nach Caputh. Hier entschlossen wir uns, etwas für die Bildung zu tun und Kulturpunkte zu sammeln und besichtigten Einsteins Sommerhaus.

Einstein Sommerhaus in Caputh
Einstein Sommerhaus in Caputh

Nun folgten wir dem Hochuferweg bis zum „Forsthaus Templin“. Die Braumanufaktur ist eigentlich in jedem Jahr unser Anlaufpunkt, auch bei anderen Wanderungen. Wir konnten jedoch im Laufe der Zeit eine zunehmende Überforderung der Belegschaft feststellen. Und nun auch noch Corona! Da wir unsere gute Laune nicht einbüßen wollten, plünderten wir nur traditionsgemäß den Kunstautomaten und ließen uns dann nur wenige hundert Meter weiter an der Ski-Hütte des Bootsverleihs gemütlich nieder. Hier erwarteten uns nicht nur freundliche Mitarbeiter sondern auch noch Liegestühle und ein Strandkorb am Templiner See. Ein viel gefälligerer Ort, wie wir alle fanden. Da mundeten die kühlen Getränke noch einmal so gut und wir konnten uns von dem schönen Flecken Erde am Ende kaum wieder lösen.

Bootsverleih Templiner See
Bootsverleih Templiner See

Dennoch ging es auf die letzten vier Kilometer zurück zum Waldhaus. Hier wartete schon ein deftiger Wildgulasch, den wir uns  munden ließen. Für die Vegetarier kochte Sascha eine leckere Pasta. Auch diesen Abend verbrachten wir bis spät in die Nacht im Freien. Rechtschaffen müde sanken wir schließlich in unsere Betten.

Für den Sonntag war ausschlafen angedacht. Da für den Vormittag kein festes Programm geplant war, saßen wir bei weiteren schönen Gesprächen beisammen, schauten von der Aussichtsplattform in die Ferne oder beobachteten die niedlichen jungen Waschbären bei ihrem kindlichen Treiben. Zum Mittagessen wurden wir auf dem Falkenhof erwartet. Hier fand das alljährliche Sommerfest statt. Es gab Gegrilltes für das leibliche Wohl und für die Ohren Musik der Jagdhornbläser. Wer wollte, konnte sich im Bogenschießen probieren. Als krönenden Abschluss erlebten wir die wunderschöne Greifvogelflugvorführung.

Ein großartiges Wochenende in toller Gemeinschaft ging wieder einmal viel zu schnell zu Ende. So manchem kam es wie ein kleiner Urlaub vor.
Auch wir haben es sehr genossen und bedanken uns bei allen Teilnehmern für das schöne Miteinander. Wir freuen uns auf nächstes Jahr. Vielleicht wird es wieder ein Sommercamp?